Optionen

Optionen (lat. optio = freier Wille) sind im Gegensatz zu den Futures so genannte bedingende Termingeschäfte. Das bedeutet, das nicht beide Seiten zur Vertragserfüllung verpflichtet sind. Bei Optionen hat der Käufer bei Fälligkeit der Option die Wahl, ob er das Recht ausüben oder verfallen lassen möchte. Es besteht also keine Verpflichtung die Option auch auszuüben.

Man unterscheidet bei Optionen zwischen:

  • Call-Optionen = Kaufoptionen
    Call-Optionen berechtigen zum Kauf von Wertpapieren zu einem bestimmten Preis und Zeitpunkt.
  • Put-Optionen = Verkaufsoptionen
    Put-Optionen berechtigen zum Verkauf von Wertpapieren zu einem bestimmten Preis und Zeitpunkt.

Ein Beispiel:
Durch den Kauf von Aktienoptionen (Call-Option) erwirbt der Käufer das Recht am 1.6.2006 100 Aktien zum Kurs von 44 Euro (Basispreis) zu kaufen. Für dieses Recht zahlt der Käufer eine Prämie. Der Optionspreis beträgt z.B. 2 Euro. Das Verlustrisiko ist für den Optionskäufer auf den Preis der Option beschränkt, da er diesen Preis zahlen muss unabhängig ob er die Option ausübt oder nicht. Am 1.6.2006 gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Der Aktienkurs liegt über dem Basispreis von 44 Euro. Beispielsweise 55 Euro. In diesem Fall wird der Optionsbesitzer die Option ausüben und 100 Aktien zur vereinbarten Preis von 44 Euro kaufen.
    Sein Gewinn beträgt:
    Kosten: 100 Aktien zu 44 € = 4.400 € + 100 Optionen zu 2 € = 4.600 €
    Wert der erworbenen Aktien: 100 x 55 € = 5.500 €
    => Gewinn 900 Euro
  • Der Aktienkurs liegt unter dem Basispreis von 44 Euro. Beispielsweise 43 Euro. In diesem Fall wird der Optionsbesitzer die Option nicht ausüben. Die Optionen sind wertlos. Der Verlust entspricht dementsprechend dem gesamten Einsatz: (100 x 2 Euro)
    => Verlust: 200 Euro

Wie das Beispiel zeigt, bieten Optionen die Möglichkeit mit einem geringen Kapitaleinsatz einen hohen Gewinn zu erzielen. Auf der anderen Seite droht der Totalverlust. Optionen gehören zu den sehr risikoreichen Finanzprodukten.

Ziele bei Optionen

  • Der Käufer erwartet steigende Kurse. Mit einem kleinen Kapitaleinsatz hofft er auf eine hohe Gewinnerzielung. Das Risiko ist auf den Optionspreis begrenzt.
  • Der Verkäufer (Stillhalter) erhält den Optionspreis. Dafür muss er während der Optionsfrist die Aktien auf Abruf zum Basispreis bereithalten. In vielen Fällen gehen Optionsgeschäfte zugunsten des Optionshalters aus.

 

Optionen werden in Form von Optionsscheinen an der Börse gehandelt.