Risikolebensversicherung

Die Risikolebensversicherung hat die Aufgabe die Hinterbliebenen beim Tod des Hauptverdieners abzusichern. Bei einem Todesfall des Versicherten wird ein hoher Kapitalbetrag ausgezahlt. Falls der Versicherte die Vertragslaufzeit überlebt erhält er keine Zahlungen. Die Risikolebensversicherung ist besonders für Familien mit Kindern oder in Partnerschaften in denen ein Partner nicht arbeitet wichtig. Die Höhe der Versicherungssumme muss den individuellen Versorgungsbedürfnissen angepasst sein. Ein hoher Betrag ist besonders für junge Familien wichtig, wenn kleine Kinder versorgt werden müssen und dadurch der verbleibende Partner nicht voll verdienen kann. Auch wenn längere und teuere Ausbildungen abgesichert werden sollen oder hohe finanzielle Belastungen bestehen, ist dies im Versicherungsbetrag zu berücksichtigen.

Empfohlen wird häufig eine Versicherungssumme in Höhe von fünf Brutto-Jahresgehältern bei Familien mit kleinen Kindern, drei Brutto-Jahresgehältern bei älteren Kindern und zwei bis drei Brutto-Jahresgehältern bei nicht arbeitenden Lebenspartnern. Eine andere Berechnungsform: Lebenshaltungskosten minus Witwen- und Weisenrente minus sonstige Einkünfte = Monatliche Bedarfslücke. Monatliche Bedarfslücke x 200 = Todesfallversicherungssumme. Wird diese Versicherungssumme zu 6 Prozent angelegt, erwirtschaftet das Kapital Zinsen in Höhe des Monatsbedarfs, ohne das das Kapital aufgebraucht wird. z.B. Monatlicher Bedarf 1.000€ x 200 = 200.000€ Versicherungssumme. Bei 6 Prozent Verzinsung ergeben sich Zinseinnahmen in Höhe von 12.000€ jährlich oder 1.000€ monatlich.

Die Prämien der Risikolebensversicherung steigen mit dem Abschlussalter und der Dauer der Laufzeit. Eine Risikolebensversicherung über das 50. bis 55. Lebensjahr hinaus wird deutlich teuerer. Bis dahin sind aber meist die Kinder aus dem Haus, Immobilien abgezahlt und akzeptable Rentenansprüche angesammelt worden. Aufgrund der geringeren Lebenserwartung zahlen Männer ca. 30% höhere Beiträge als Frauen. Die Beiträge sind abhängig vom Geschlecht, Alter, Beruf, Gesundheitszustand und Laufzeit des Vertrages. Auch Raucher, Übergewichtige Ausüber von einigen Sportarten wie Bergsteigen, Sporttaucher usw. wie auch Motorradfahrer zahlen häufig höhere Beiträge.

Beantworten Sie die Fragen zur Risikoabschätzung im Versicherungsvertrag ehrlich und vollständig. Auch Änderungen müssen angezeigt werden. Wer angegeben hat kein Motorrad zu fahren und sich Jahre später doch ein Motorrad kauft und unterlässt die Versicherungsgesellschaft davon zu unterrichten, ist bei einem Unfall mit dem Motorrad nicht versichert und die Hinterbliebenen bekommen keinen Pfennig.

Tipp: Von den Versicherungsvertretern wird häufig anstatt einer Risikolebensversicherung eine Kapitallebensversicherung verkauft. Achten Sie darauf, dass Sie sich keine Versicherung aufschwatzen lassen die Sie gar nicht benötigen und nur den Versicherungsvertreter reich macht.

Nur wenn die Risikolebensversicherung eine Nachversicherungsmöglichkeit vorsieht ist eine Erhöhung der Versicherungssumme ohne eine erneute Gesundheitsprüfung möglich. Dies kann zum Beispiel wegen der Geburt eines Kindes gewünscht werden.

 

Restschuldversicherung

Eine besondere Form der Risikolebensversicherung ist die Restschuldversicherung. Die Restschuldversicherung sichert Kredite für z.B. Hausbau oder Existenzgründungen ab und stellt sicher, dass der Lebenspartner nicht die Tilgung des Kredites zu leisten hat.

Eine Restschuldversicherung ist relativ günstig, da die Versicherungssumme entsprechend der Darlehensschuld fällt. Achten Sie beim Abschluss einer Restschuldversicherung auf die Regellungen für den Todesfall an bereits vor Vertragsabschluss bestehenden Krankheiten.

Tipp:

Einige Kreditinstitute empfehlen oder bestehen auf den Abschluss einer Restschuldversicherung bei größeren Krediten. Nehmen Sie dann nicht blind die Versicherung des jeweiligen Geldinstitutes sondern vergleichen Sie vorher die Angebote.